Seit der Ausgabe von „Burning Issues“ am Theater Bonn und der #metoo Debatte ist das Bewusstsein für Gender(un)gleichheit in der Branche insgesamt gestiegen. Um diesen Prozess voranzutreiben, ankerte die zweite Konferenz dort, wo die wichtigsten Themen und nächsten Schritte mit großer Strahlkraft und klarer Signalwirkung in die gesamte deutschsprachige Theaterlandschaft gesendet werden können: Beim renommierten Theatertreffen in Berlin.
Wie schon am Theater Bonn waren die Ticketkontingente in Rekordzeit ausgebucht. Mit weit über 450 Teilnehmer*innen und über 70 internationalen Session-Hosts sowie einer bundesweiten Berichterstattung kann man „Burning Issues Meets Theatertreffen“ einen vollen Erfolg nennen.
Der Auftakt der Konferenz stand ganz im Zeichen des Get-Together und Networking: Zur inoffiziellen Begrüßung der „Sisters Sessions“ waren nur weibliche Teilnehmerinnen eingeladen, denn man ist nie nur „unter sich“. Diese „Me- time“ empfanden viele Teilnehmerinnen als einen seltenen Genuss.
Im Anschluss wurde die Veranstaltung mit einer fulminanten Networking-Party eröffnet, die von dem bunten Party-Kollektiv CinCin ausgestattet und von Lars Eidinger als DJ bespielt wurde. Eidingers Auftritt löste bei manchen Feministinnen Irritationen aus (wieso keine DJane?), führte aber zu einem gewünschten Effekt: auch Männer fühlten sich eingeladen. Theatermacher*innen aus der gesamten Republik, Berliner Szene, Menschen aller Altersklassen, sexueller Orientierung und sozialer Herkunft feierten den Beginn des Kongresses. Das Theatertreffen erlebte die erfolgreichste Party seit Jahren.
Um der Vielschichtigkeit des feministischen Feldes gerecht zu werden, wurde das Format der „Burning Issues Academy“ entwickelt. In über 20 Sessions, in Workshops, Lectures und Panels hatten die Teilnehmenden hier die Möglichkeit sich mit hochrangigen Expert*innen weiterzubilden. Am Abend der Academy wurde im Schmuckfoyer des Deutschen Theaters Berlin live der bekannte „Lila Podcast“ aufgenommen.
Der letzte Tag der Konferenz widmete sich einem Forschungsauftrag mit der Frage, wie männlich das Theatertreffen ist. Ein besonderes Highlight war der Auftritt von Staatsministerin Monika Grütters.
Initiatorinnen und Konzept Burning Issues: Nicola Bramkamp (BI), Lisa Jopt (BI)
Programm: Nicola Bramkamp (BI), Yvonne Büdenhölzer (TT), Lisa Jopt (BI), Laura Kiehne (BI), Maria Nübling (TT), Daniel Richter (TT)
Organisation und Finanzen: Franziska Bald (BI), Albrecht Grüß (TT), Katharina Fritzsche (TT), Laura Kiehne (BI)
Mitarbeit: Sophie Hübner (Praktikum – TT), Anneke Wiesner (TT)
Presse: Laura Kiehne (BI), Claudia Nola (BFS), Jennifer Wilkens (BFS)
Technische Produktionsleitung: Moritz Hauptvogel (BFS)
Technische Umsetzung: Techniker*innenteam der BFS
BURNING ISSUES. Ein Projekt des ensemble-netzwerk in Kooperation mit dem Theatertreffen in Zusammenarbeit mit der Universität der Künste Berlin. Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb.
Am ersten Tag der Konferenz dreht sich zunächst alles um das Zusammenkommen – zum Auftakt treffen sich die Theaterfrauen zur Lagebesprechung und später am Abend dann Menschen aller Geschlechter zur Opening Party.
Sister Session
Mit Nicola Bramkamp - Initiatorin Burning Issues
Yvonne Büdenhölzer - Leiterin Theatertreffen
Lisa Jopt - Initiatorin Burning Issues
Laura Kiehne - Vorstand ensemble-netzwerk
Maria Nübling - Leiterin Stückemarkt
Renate Klett - ehem. Leiterin Frauenfestival beim Theatertreffen
Eröffnungs-Party
Mit CIN CIN, DJ Lars Eidinger
Delphi Filmpalast
Berlin
Die selbsternannten „Scheißspielerinnen“ Anne Haug und Melanie Schmidli vom Projekt Schooriil sind ausgewiesene Feminismus-Expertinnen, wahre Bühnenviecher sowie Stars zum Anfassen und präsentierten in einem künstlerischen Beitrag – sich selbst. Be there!
Im Panel „Somewhere over the Glass Ceiling“ stellten wir die Frage aller Fragen: Wie kann man Gendergerechtigkeit am Theater herstellen? Dafür sprechen wir mit Frauen in Führungspositionen, die durch "best practice" zu einem gerechteren Theater beitragen.
Mit Maria Fleming - General Manager Dublin Theatre Festival
Nele Hertling - Direktion Sektion Darstellende Künste Akademie der Künste, Berlin
Barbara Mundel - des. Intendantin Münchner Kammerspiele
Nina Röhlcke - Kulturattachée der Schwedische Botschaft, Berlin
Franziska Werner - Künstlerische Leitung Sophiensæle, Berlin
Moderation: Margarita Tsomou - Kuratorin für Theorie und Diskurs am HAU Hebbel am Ufer, Berlin
It's all about THE DOING – das war das Motto der Burning Issues Academy. In zwei Runden à 90 Minuten gab es die Möglichkeit, mit Künstler*innen, Feminist*innen und Aktivist*innen in Austausch, Diskussion und Aktion zu kommen.
Die 3sat-Reihe „Wahnsinnswerke“ beschäftigte sich mit Klassikern der Theaterliteratur und verglich prägende Inszenierungen im Dialog mit Künstler*innen und Wissenschaftler*innen.
Treue und Rache, Patriarchat und die Zukunft des Feminismus sowie Sehnsucht und Abschiednehmen sind Themen, die u. a. Stefanie Reinsperger, Idil Baydar, Johanna Wokalek, Susanne Kennedy, Anna Bergmann und Lisa Lucassen anhand der zeitlosen Wahnsinnswerke „Medea“, „Nora“ und „Drei Schwestern“ verhandelten.
Vier Theaterfrauen, die Zeichen setzen: Anna Bergmann lässt am Staatstheater Karlsruhe ausschließlich Frauen auf der großen Bühne inszenieren, Nicola Bramkamp setzte sich am Theater Bonn für die Abschaffung des Gender Pay Gap ein, Yvonne Büdenhölzer veranlasste die Einführung der 50 % Frauenquote beim Theatertreffen und Lisa Jopt mobilisiert deutschlandweit Theaterschaffende zu Reformen. Was braucht es, um sich durchzusetzen?
Mit einem kurzen Video blickten wir zurück auf die Burning Issues Academy und teilen unsere Erkenntnisse und Lernerfahrungen.
Die von Staatsministerin Monika Grütters in Auftrag gegebene Studie „Frauen in Kultur und Medien“ hat seit 2016 nicht nur uns, sondern den gesamten Kulturbetrieb in Bewegung gesetzt.
Gibt es so etwas wie eine männliche Ästhetik? Wie wird Weiblichkeit repräsentiert und was ist abwesend? Das Theatertreffen stellt sich einer kritischen (Selbst-)Reflexion und hat die Theaterwissenschaftlerinnen Katharina Rost und Jenny Schrödl eingeladen.
Mit Katharina Rost (Universität Bayreuth) und Jenny Schrödl (Freie Universität Berlin)
In der zweiten Ausgabe von „Practice What You Preach?!“ wollten wir es wieder wissen und luden die Intendant*innen der 10er-Auswahl ein, sich mit uns in den Dialog zu begeben. Wo müssen wir ansetzen, um den Theaterbetrieb geschlechtergerechter und diverser zu gestalten?
Mit Sonja Anders (Deutsches Theater Berlin), Yvonne Büdenhölzer (Theatertreffen der Berliner Festspiele), Joachim Klement (Staatsschauspiel Dresden), Annemie Vanackere (HAU Hebbel am Ufer), Eva-Maria Voigtländer (Burgtheater), Almut Wagner (Theater Basel), Kitte Wagner (Malmö Stadsteater), Franziska Werner (Sophiensæle, Berlin)
Moderation: Janina Benduski (koop. Mitglied im Vorstand des LAFT – Landesverband freie darstellende Künste Berlin), Susanne Burkhardt Kulturjournalistin
Initiatorinnen und Konzept Burning Issues: Nicola Bramkamp (BI), Lisa Jopt (BI)
Programm: Nicola Bramkamp (BI), Yvonne Büdenhölzer (TT), Lisa Jopt (BI), Laura Kiehne (BI), Maria Nübling (TT), Daniel Richter (TT)
Organisation und Finanzen: Franziska Bald (BI), Albrecht Grüß (TT), Katharina Fritzsche (TT), Laura Kiehne (BI)
Mitarbeit: Sophie Hübner (Praktikum – TT), Anneke Wiesner (TT)
Presse: Laura Kiehne (BI), Claudia Nola (BFS), Jennifer Wilkens (BFS)
Technische Produktionsleitung: Moritz Hauptvogel (BFS)
Technische Umsetzung: Techniker*innenteam der BFS
BURNING ISSUES. Ein Projekt des ensemble-netzwerk in Kooperation mit dem Theatertreffen in Zusammenarbeit mit der Universität der Künste Berlin. Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb.