Burning Issues meets Kampnagel – Performing Arts & Equality
Seit 2018 gibt es die Konferenz für mehr Geschlechtergerechtigkeit im Theater. 2020 fand Burning Issues auf Kampnagel in Hamburg statt und stellte folgende Fragen:
Wie viele Geschlechter kennt das Theater eigentlich? Welche Rolle spielen Faktoren wie Klasse oder Alter im Laufe einer Theaterkarriere? Wie überschneiden sich struktureller Rassismus und Sexismus im Kulturbetrieb? Wie können Institutionen Barrieren abbauen und solidarisch agieren?
In Vorträgen, Diskussionen, künstlerischen Interventionen, Shows & Netzwerkformaten wurden geschlechterspezifische Hierachien an Stadttheatern und freien Produktionshäusern, in Ensembles und Kollektiven, an Ausbildungsstätten, auf und hinter der Bühne durchleuchtet.
Die Überschneidungen unterschiedlicher Ausschlüsse im Kulturbetrieb standen dabei im Fokus: BURNING ISSUES ist nicht nur ein Ort der Vernetzung, sondern auch ein Raum zum Lernen voneinander, um gemeinsam zu gerechteren und vielfältigeren Strukturen im Theater zu kommen. Das Herzstück der Konferenz war der „Markt der Möglichkeiten“: Hier präsentierten sich politisch aktive Verbände und Interessensvertreter*innen, die sich für einen umfassenden Strukturwandel stark machen.
Erstmalig fand im Rahmen der Konferenz ein junges Format statt, das von Kulturschaffenden in Ausbildung und Berufsanfänger*innen gestaltet wurde - Young Burning Issues. Was brennt jungen Kulturschaffenden unter den Nägeln? Bei Young Burning Issues wurden ihre Probleme und Fragestellungen sichtbar gemacht.
Franziska Bald (Organisation)
Nicola Bramkamp (Initiatorin & Kuratorin)
Alina Buchberger (Kuratorin Kampnagel)
Amelie Deuflhard (Intendantin Kampnagel)
Lisa Jopt (Initiatorin & Kuratorin)
Sarah Kailuweit (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)
Laura Kiehne (Dramaturgie)
Uta Lambertz (Kuratorin Kampnagel)
Luca Jana Sophie Sonnen (Projektassistenz)
Burning Issues ist ein Projekt des ensemble-netzwerks in Kooperation mit Kampnagel Hamburg und in Zusammenarbeit mit der HFMT Hamburg und der HFBK Hamburg.
Gefördert durch die Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke der Freien und Hansestadt Hamburg, die Staatsministerin für Kultur und Medien, der Rudolf Augstein Stiftung, der Claussen-Simon-Stiftung und der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb).
Erstmalig wurde im Rahmen von Burning Issues ein junges Parallelprogramm Kulturschaffenden in Ausbildung und Berufsanfänger*innen gestaltet. YOUNG BURNING ISSUES ist aus der Initiative von Bühnen- und Kostümbildstudierender der HFBK und HFMT Hamburg entstanden, die mit der Gestaltung der Marktplatzstände für BURNING ISSUES beauftragt wurden.
Bei YOUNG BURNING ISSUES machten sie Probleme und Fragen sichtbar, die ihnen unter den Nägeln brennen. Für eine möglichst diverse Bandbreite an Akteur*innen wurden durch einen Open Call Studierende und Berufsanfänger*innen verschiedener Ausbildungsstätten eingeladen, Programmpunkte zu gestalten. Die unterschiedlichen Positionen wurden in Workshops, Vorträgen, performativen und musikalischen Beiträgen in der eigens dafür gestalteten Rauminstallation verhandelt.
Programm „Young Burning Issues"
Freitag, 30.10. / 16.00-17.50
YOUNG BURNING ISSUES OPENING - DAY 1
mit einem Impulsvortrag von Lina Gasenzer und Aylin Michel der Initiative awareness*hildesheim:
Awareness in der Kulturarbeit – Üben einer Haltung
18.00 - 19.00
„Kings, Queers, Criminals:
Wie können wir als Männer* toxische Männlichkeit überwinden?”
Ein offenes Gesprächsformat von Gregor Schuster und Simon Olubowale
20.00 - 22.00
POSSY x YBI mit Elazer und Taxi Marianne
Samstag, 31.10. / 14.00 - 14.45
Performativer Vortrag: Mental Illness Talks Back
Lorenz Nolting und Jo Landt
14.40 - 15.00
Vortrag: “non-binary X schauspiel”
Lara Sienczak
15.20 - 15.40
Performance: Autokommunikation
Daria Geske, Safira Robens, Yasmin Mowafek und Naomi Bah
16.20 - 16.40
Performance und Gespräch: “Am schönsten wär’ die Einzeltat”
SUKA mit Gizem Akman und Seda Güngör
16.50 - 17.10
Musikalische Performance: “I fall for Drama”
Finja Messer, Amekie Hafner und Ana Tomic
17.50 - 18.20
Szenische Lesung: “die Leiden des jungen Azzlaks”
Marco Damghani und Eidin Seyed Jalali
18.30 - 18.50
Performance: “... aber jetzt wirklich. (Also deine Eltern.)”
Bilge Aksaç, Sevda Güler
19.30 - 19.50
Vortrag: “Was machte die Regisseurin da jetzt eigentlich?”
Der Regisseur – Kritik eines mächtigen Narrativs
Meera Theunert
20.00 - 22.00
Diskussionsrunde
von Sara Gröning, Ania Pachura und Ella Schilling:
“Seriously!? Über das Ernst genommen werden”, zusammen mit dem Jungen ensemble-netzwerk
Sonntag, 01.11. /15.30 - 17.30
YOUNG BURNING ISSUES - WAS WOLLEN WIR?
EIN DISKUSSIONSRAUM
Team YOUNG BURNING ISSUES: Christopher Dippert, Isabelle Edi, Lukas Fries, Christina Geiger, Johan-Pertti Hagelstein, Malina Raßfeld, Naomi Sam
Young Burning Issues wird gefördert durch die Claussen-Simon-Stiftung.
Yvonne Büdenhölzer (Leiterin Theatertreffen Berlin), Maria Nübling (Dramaturgin Theatertreffen, Mitinitiatorin theater.frauen), Lisa Jopt (Initiatorin),
Nicola Bramkamp (Initiatorin), Alina Buchberger (Dramaturgin Kampnagel)
Seit der ersten Burning Issues Konferenz am Theater Bonn 2018 gab es einen Zeitslot, der nur Frauen zugänglich ist. Aber auch Burning Issues lernt dazu. Dieses Jahr heißt es: FLINT* und solidarische Allies. Die kleine Eröffnung soll ein sicherer Raum für Frauen, Lesben, intersexuelle, nicht binäre und trans Personen sein, heißt aber grundsätzlich auch Verbündete aller Geschlechter willkommen.
Tucké Royale ist beunruhigt ob der Einverleibung identitätspolitischer Kämpfe und deren häufiger Verflachung mit Eingang in die Spielpläne. In der Selbst- befragung, wie künstlerische Autonomie gewahrt und Zeugnis abgelegt werden kann, denkt er darüber nach, diesem Ausverkauf zu entsagen und einer „Neuen Selbstverständlichkeit“ entgegen zu gehen, um über Lautstärke, Inhalte und Teilhabe selbst zu bestimmen. Tucké Royale arbeitet als Schauspieler, Regisseur, Musiker und Autor für Theater, Film und Hörspiel. Seine Arbeiten, z.B. die Kampnagel-Koproduktion „Mit Dolores habt ihr nicht gerechnet – ein jüdisch queeres Rachemusical“ und „Neubau – ein Heimatfilm“, stehen im Zeichen konstruktiver Realitätserweiterung und sind performative Erfindungen.
Es kann jederzeit passieren: Visaverweigerung, Corona-Reisebeschränkungen, politische Instabilität, familiäre Verpflichtungen, Krankheit. Viele unvorhersehbare Ereignisse führen zu Unterbrechungen der künstlerischen Arbeit oder krassen Karriereknicks, die verschiedene Gruppen unterschiedlich hart treffen. Trotz dieser Hindernisse versucht Monika Gintersdorfer mit ihren Gruppen “LA FLEUR” und “Gintersdorfer/Klaßen” in transnationaler Zusammenarbeit und Solidarität, Austausch und Zusammenhalt aufrecht zu erhalten, um so Absicherungsstrategien zu etablieren. Der populäre Begriff “Nachhaltigkeit” ist schon längst Kennzeichen und informelle Praxis der freien Szene, auf das die Strukturen des Kulturbetriebes allmählich zu reagieren beginnen.
Im Rotlicht einer kleinen Box performt Rosana Cade den Lapdance, der für Rosanas ältere Schwester einst professioneller Alltag war. Der intime 1:1 Austausch zwischen Performerin und Zuschauerin installiert ein komplexes Netz widersprüchlicher Blickachsen. Durch Intervieweinspielungen, die Wiederholung des Tanzes und Manipulation unserer Blicke wird ein feministischer Dialog zwischen zwei Geschwistern offenbar.
Einlass alle 10 Minuten, eine Person.
Hexploitation dreht sich um die Angst vor der alten Frau. Die Performerinnen setzen ihre alternden Körper ein und nutzen sie als Instrumente im Kampf gegen das Verschwinden und den Bedeutungsverlust, der Frauen jenseits der Gebärfähigkeit droht. Dazu sperren sie sich zusammen mit ihrem Publikum in ein düster-klebriges Film-Set, aus dem es kein Entrinnen gibt.
Mit Blick auf Ernst Ludwig Kirchners Gemälde „Schlafende Milli“ (1911) interviewt Dr. Natasha A. Kelly acht Schwarze Frauen, die davon berichten, wie sie in und durch ihre künstlerische Arbeit die gängigen kolonialtradierten Stereotype überwunden und ihre eigene selbstbestimmte Identität als Schwarze Frauen innerhalb der weißen deutschen Mehrheitsgesellschaft ausgeformt haben. Sie berichten von ihren Herausforderungen in und mit deutschen Kunst- institutionen, von visueller Repräsentation und politischer und sozialer Ausgrenzung.
Wo lässt sich auf ihren Erfahrungen aufbauen?
Welche Strategien können zusammengebracht werden?
Im Anschluss Q&A mit zwei der acht Protagonist*innen: Maseho und Zari Harat
Amelie Deuflhard (Intendantin Kampnagel)
Grußwort von Prof. Monika Grütters MdB, Staatsministerin für Kultur und Medien (Videobotschaft) und Katharina Fegebank, zweite Bürgermeisterin und Senatorin für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke der Freien und Hansestadt Hamburg
Grußwort Judith Holofernes (Sängerin)
Nicola Bramkamp & Lisa Jopt (Initiatorinnen)
Eine Schwarze Feministin war Dr. Natasha A. Kelly in der Praxis schon immer, die Theorie kam später durch ihre wissenschaftliche Arbeit hinzu. Die promovierte Kommunikationssoziologin, Autorin und Künstlerin zeigte auf, warum intersektionale Theorie und Praxis untrennbar miteinander verbunden sind. Gleichzeitig ging und geht sie dem Rassismus in der deutschen Frauenbewegung auf den Grund und skizziert, wie weiße Frauen den Feminismus für sich vereinnahmt haben und warum es wichtig ist, dass sie Teil der Intersektionalitätsdebatte werden.
Benita Bailey, Schauspielerin vom Performance Netzwerk „Lable Noir“. Lable Noir ist ein afrodeutsches Künstlerkollektiv und sieht seine Hauptaufgabe darin, einen künstlerischen Raum zu schaffen, in dem Hautfarbe und/oder Herkunft schwarzer Schauspieler*innen, nicht darauf beschränkt wird Fremdheit und Exotik zu generieren, während die Hautfarbe und/oder Herkunft weißer Schauspieler*innen universelle Bedeutung hat.
Das Herzstück der Konferenz: auf dem Marktplatz der Möglichkeiten präsentierten Initiativen und Verbände, die sich für Gleichstellung engagieren, ihre Arbeit. Das Ziel: neue Mitstreiter*innen und Kompliz*innen finden. So wächst eine künst- lerische Plattform der Vernetzung, politischer Bildung, des Diskurses und der Vermittlung.
Mit dabei waren:
And She Was Like: BÄM!: Sichtbarkeit von FLINT* stärkt die Initiative She Was Like BÄM! in den Bereichen Kunst, Design und Fotografie. Sie schafft Bewusstsein für feministische Themen in ihren Branchen.
Ceretai: Als Partner*in für Diversität in der Unterhaltungsbranche unterstützt Ceretai Medien durch Analysen und Input vielfältiger und gerechter zu werden.
Diversity Arts Culture: Die Konzeptions- und Beratungsstelle für Diversitätsentwicklung im Kulturbetrieb mit dem Ziel Barrieren abzubauen und Perspektivenvielfalt zu fördern.
ensemble-netzwerk: Der gemeinnützige Verein setzt sich für die Bedeutung und Bedingungen von Theaterschaffenden an den öffentlich geförderten Theatern ein und fördert die aktivistische Vernetzung Kulturschaffender. Mit dabei sind das assistierenden-netzwerk, BIPoC-netzwerk, das dramaturgie-netzwerk, das junge ensemble-netzwerk, das regie-netzwerk, das theaterautor*innen-netzwerk, sowie das vermittlungs-netzwerk.
Gefährliche Arbeit: In diesem Netzwerk organisieren sich queer-feministische FLINT Theaterarbeiterinnen, die mit einem künstlerischen Verständnis in den technischen Gewerken arbeiten.
kunst+kind berlin: Die Initiative für Kulturschaffende mit Kind(ern) arbeitet an einem Bewusstseinswandel hin zu mehr Chancengerechtigkeit und Solidarität im Kunstbetrieb.
K*WERK: Das Netzwerk von Frauen aus der Kunst- und Kulturszene in NRW bietet eine Plattform für Sichtbarkeit, Austausch und Synergien und weiß, dass es sich kollektiv besser kämpfen lässt.
Magdalena München: Das Magdalena Projekt ist ein internationales Netzwerk von, mit und für weibliche Künstler*innen in zeitgenössischem theater und Performance. Ziel ist es, der kreativen Arbeit von Frauen mehr Aufmerksamkeit zu bringen.
Mehr Mütter für die Kunst: Das Netzwerk akzeptiert nicht, dass Menschen in Kunstproduktionen aufgrund ihrer Mutterschaft disqualifiziert werden und baut Brücken zwischen Familie und Künstler*innentum.
Meine Damen und Herren: Das Theaterensemble aus Hamburg bildet begabte Menschen mit Behinderung in einem kontinuierlichen Prozess zu Schauspieler*innen aus. Meine Damen und Herren erarbeitet professionelle Kunstprodukte, die sich auf dem freien Markt behaupten können – auch außerhalb eines Schonraums.
Neue Deutsche Organisationen: Ein Netzwerk als postmigrantische Bewegung gegen Rassismus, das der gesellschaftlichen Spaltung Sichtbarkeit, Teilhabe und Chancengerechtigkeit entgegensetzt.
PostHeimat: 2018 begegneten sich sechs Theatergruppen, um sich den Fragen Migration, Repräsentation, Identität und Flucht zu widmen. Wie können intersektionale und gleichberechtigtere Formen des (transnationalen) Zusammenarbeitens im Theater stattfinden? Das Netzwerk hinterfragt und sucht Antworten.
Projektbüro “Frauen in Kultur und Medien” des Deutschen Kulturrats: Das Projektbüro versteht sich als Konsequenz aus den Ergebnissen der “Frauen in Kultur & Medien”-Studie des deutschen Kulturrates und wird vom Bundes- ministerium für Kultur und Medien gefördert. Zu ihrem Arbeitsfeld gehören ein Mentoring-Programm, Netzwerkarbeit und weitere Dossiers.
Pro Quote Bühne: Die wachsende Gruppe von Theaterschaffenden macht sich für eine paritätische Besetzung in allen künstlerischen Theater-Ressorts stark.
Pro Quote Film: Die politische Bewegung für eine gendergerechte und diverse Gesellschaft fordert mehr FLINT* vor und hinter der Kamera.
theater.frauen: Die Vernetzungsplattform war und ist Pionierin im Bereich Austausch und Wissensvermittlung, wenn es um Gleichstellung im Theaterbetrieb geht. Durch den Aufbau langfristiger solidarischer Verbindungen unter Theaterschaffenden soll es endlich heißen: „Tschüss Theater-Patriarchat!“
Un-Label: Künstlerische Innovation und Vielfalt stehen auf dem Programm der interdisziplinären, mixed-able Performing Arts Company.
Mit künstlerische Interventionen von Studierenden der HFMT Hamburg (Regie und Dramaturgieklasse). Der Marktplatz wird künstlerisch gestaltet von Studierenden der HFBK (Hochschule für bildende Kunst, Hamburg) mit Unterstützung der Claussen-Simon-Stiftung.
Schreiben als Möglichkeit, sich im eigenen Leben zu verankern. Schreiben als Erkenntnis, wie einzigartig die eigene Biografie ist, wie besonders unsere Existenz. Aber auch als Technik, um Scham und Unsicherheit zu überwinden und Konsum durch Kreativität abzulösen. Die Regisseurin und Autorin (“Leben, schreiben atmen: Eine Einladung zum Schreiben”) Doris Dörrie gibt eine Anleitung zur Selbstwirksamkeit. Denn: das Private ist politisch – also ran an den Stift! Parallel zu ihrer Filmarbeit veröffentlicht Doris Dörrie Kurzgeschichten, Romane und Kinderbücher. Sie leitet den Lehrstuhl „Creative Writing“ an der Filmhochschule München.
Im Rotlicht einer kleinen Box performt Rosana Cade den Lapdance, der für Rosanas ältere Schwester einst professioneller Alltag war. Der intime 1:1 Austausch zwischen Performerin und Zuschauerin installiert ein komplexes Netz widersprüchlicher Blickachsen. Durch Intervieweinspielungen, die Wiederholung des Tanzes und Manipulation unserer Blicke wird ein feministischer Dialog zwischen zwei Geschwistern offenbar.
https://www.kampnagel.de/de/programm/my-big-sister-taught-me-this-lap-dance/
Hexploitation dreht sich um die Angst vor der alten Frau. Die Performerinnen setzen ihre alternden Körper ein und nutzen sie als Instrumente im Kampf gegen das Verschwinden und den Bedeutungsverlust, der Frauen jenseits der Gebärfähigkeit droht. Dazu sperren sie sich zusammen mit ihrem Publikum in ein düster-klebriges Film-Set, aus dem es kein Entrinnen gibt.
https://www.kampnagel.de/de/programm/hexploitation/?rubrik=archiv
Vier Frauen kämpfen um ihren Platz in der heutigen Mediengesellschaft: Das Model Nina (17), lässt für die Chance auf einen Karrierestart in Mailand ihr Abi sausen. Die TV-Serienheldin Mareile (42), wird durch eine Jüngere ersetzt und muss sich am Provinztheater neu behaupten. Das Regieduo Annika und Leonie begleitet Nina und Mareile und muss sich entscheiden, ob sie sich korrumpieren lassen, um ihrem Film zum Erfolg zu verhelfen. Am Ende steht die Erkenntnis: Wo die Eitelkeit anfängt, hört der Verstand auf. Eine satirische Tragikomödie mit dokumentarischen Elementen, basierend auf wahren Begebenheiten.
https://www.hff-muenchen.de/de_DE/film-detail/all-i-never-wanted.3982
Das intersektionale Kollektiv feiert die Erfolge und Feste wie sie fallen und heizte auch zum Novemberbeginn so richtig ein. Die beiden Gründerinnen Preach und Natascha P. haben richtig heiße Kohlen im Feuer!
https://www.kampnagel.de/de/programm/feuertonne-4-global-feminist-badbass-presents-one-mother/
Das (wilde) Forschen geht der (normierten) Wissenschaft voraus, wie der Soziologe Bruno Latour feststellt, denn „Forschung ist Dschungel, Wissenschaft ist Park“ (Scheller 2014). Wie groß und bunt der metaphorische Dschungel im Rahmen künstlerischer Forschung ist, lässt sich erahnen. Wie viele unsichtbar gemachte Perspektiven sich darin befinden, lässt sich befürchten. In dieser Lecture befragten Katharina Alsen und Sabina Dhein verschiedene Praktiken der Artistic Research nach impliziten und expliziten Kommentaren zu Geschlechter(un)gerechtigkeit. Neben Methoden wie z.B. der des Cultural Hacking wurden Reibungspunkte von Theater und Wissenschaft diskutiert und in einen gemeinsamen Kontext von Widerständigkeit zwischen Subversion und Affirmation gestellt.
Wir wünschen uns eine offene und vielfältige Theater- und Kulturlandschaft. Viele Grundsteine für deren Entstehung werden schon in der Ausbildung gelegt. Aber wer hat eigentlich Zugang zu den künstlerischen Hochschulen? Wie reagiert eine moderne Ausbildung auf Studierende, die Anforderungen an den Lehrbetrieb stellen? Welche Hindernisse und Chancen zeigen sich in einer Öffnung der Ausbildungsinstitutionen für alle Menschen, die sich künstlerisch ausdrücken möchten? Wie können junge Menschen ermutigt werden, in der Kunst ein Mittel des (politischen) Ausdrucks zu finden? Und wie können Institutionen Barrieren abbauen und solidarisch agieren?
Auf dem Podium diskutierten Lehrende und Studierende, die sich entweder persönlich oder als Funktionsträger*innen intensiv mit der Frage nach Gleichstellung auseinandergesetzt haben.
Mit:
Amélie Niermeyer, Leiterin des Dep. Schauspiel / Regie am Mozarteum, Salzburg Salome Kiessling, Schauspielstudierende am Mozarteum, Salzburg
Jana Zöll, Schauspielerin & Performerin (per Videoliveschaltung)
Sarah Elisabeth Braun, Initiatorin des BIPoC-netzwerks
Moderation: Nicola Bramkamp
Let's talk about friction! And paradoxes! And change! Die Welt verändert sich, und auch der Bereich der Kunst muss sich verändern. Die meisten Kunstinstitutionen sind immer noch exklusiv, homogen und weiß – wie können dekoloniale, antirassistische, intersektionale feministische Praktiken innerhalb dieser Institutionen ermöglicht werden? Und wie lassen sich Veränderungen bewirken? Sonya Lindfors ist Gründungsmitglied und künstlerische Leiterin von UrbanApa, einer interdisziplinären und gegenhegemonialen Kunstgemeinschaft, die eine Plattform für neue Diskurse und feministische Kunstpraktiken bietet.
Franziska Bald (Organisation)
Nicola Bramkamp (Initiatorin & Kuratorin)
Alina Buchberger (Kuratorin Kampnagel)
Amelie Deuflhard (Intendantin Kampnagel)
Lisa Jopt (Initiatorin & Kuratorin)
Sarah Kailuweit (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)
Laura Kiehne (Dramaturgie)
Uta Lambertz (Kuratorin Kampnagel)
Luca Jana Sophie Sonnen (Projektassistenz)
Burning Issues ist ein Projekt des ensemble-netzwerks in Kooperation mit Kampnagel Hamburg und in Zusammenarbeit mit der HFMT Hamburg und der HFBK Hamburg.
Gefördert durch die Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke der Freien und Hansestadt Hamburg, die Staatsministerin für Kultur und Medien, der Rudolf Augstein Stiftung, der Claussen-Simon-Stiftung und der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb).